Montag, 22. April 2024

Immanuel Kant 300. Geburtstag

Immanuel Kant



Der deutsche Philosoph Immanuel Kant wurde am 22. April 1724 in Königsberg geboren. Immanuel Kant war ein berühmter deutscher Philosoph des 18. Jahrhunderts und liberaler Denker der Aufklärung. Kant ist hauptsächlich durch seine erkenntnistheoretischen philosophischen Werke wie z.B. "Kritik der reinen Vernunft" (1781) bekannt geworden und gilt als Begründer der klassischen deutschen Philosophie.

Mit Kant war das Zeitalter der Aufklärung, zu dessen Vorläufern Leibniz gerechnet wird, in die Phase seiner kritischen Selbstbesinnung eingetreten. Was kann Vernunft leisten, lautete jetzt die Frage – und wo überschätzt sie ihre Fähigkeiten?

1770 wurde er Professor für Logik und Metaphysik an der »Albertina«, der Universität von Königsberg, an welcher er von 1786 und 1788 auch Rektor war. Schwerpunkte seiner Philosophie und Lehrtätigkeit im Zeichen der Aufklärung waren die Themen Ethik, Logik und Metaphysik.

Für Kant bestand die Welt aus zwei Dingen: "Der gewölbte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir."

Kant war ein machtvoller Zertrümmerer aller spekulativen Systeme. Nach der Lehre Kants haben sich alle Gedanken und Theorien vor dem Tribunal der Vernunft zu behaupten, um gesicherte Erkenntnis zu werden. Schließlich steht auch die Vernunft vor diesem Gericht und wird Selbstkritik.

Der aufklärerische Philosoph Kant untersuchte die Möglichkeit und Grenzen menschlicher Erkenntnis und begründete philosophisch eine neue Ethik und Metaphysik. Kant sagte, dass der Mensch die Welt, wie er sie wahrnimmt, mit Begriffen füllt. Kernpunkt seiner Ethik ist der »kategorische Imperativ«, der verallgemeinerbare Prinzipien für das sittliche Handeln fordert.

Kant war ein eleganter und geistreicher Gentleman, der eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben seiner Heimatstadt Königsberg spielte. Man nannte Kant den "eleganten Magister". Er war ein ungemein beliebter Universitätslehrer, charmant und kontaktfreudig, von Freunden umgeben, gern auf Gesellschaften. Die bis zur Karikatur verzerrten Klischees vom pedantischen Leben Kants treffen allenfalls seine späten Jahre.

Aufklärung ist der Weg des Menschen aus seiner sebstverschuldeten Unmündigkeit.

Seine Aufklärung verfolgte einen metaphysischen Ansatz und war eine Aufklärung der reinen Anschauung. Kants theoretischer Ansatz zur Begründung der Metaphysik ist der Beweis der Existenz Gottes. Kant versuchte, zu beweisen, dass alle bisherigen Beweise für die Existenz Gottes nicht tragfähig sind, und entwickelt eine eigene Version des ontologischen Gottesbeweises, die diesen Mängeln abhelfen soll.

Auf der Suche nach dem gelingenden Leben, dem rechten Handeln lehnt er sich an die Aspekte einer Tugendlehre nach Aristoteles an, hält diese als solche für durchaus gut und wünschenswert, aber die einzelnen Aspekte können auch schädlich und nicht zielführend sein, wenn der Wille nicht gut ist.

Die »Kritik der reinen Vernunft« ist das erkenntnistheoretische Hauptwerk des deutschen Philosophen Immanuel Kant. Sie kennzeichnet einen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte und den Beginn der modernen Philosophie.

Mit seinem Hauptwerk »Kritik der reinen Vernunft« von 1781 begründete er die neue idealistische Erkenntnistheorie. Zwar geht er von einer Welt der Dinge an sich aus, über die wir jedoch nichts auszusagen vermögen, da wir sie nur so wahrnehmen, wie sie uns die Formen der reinen Anschauung und die Kategorien des Verstandes liefern.

Mit der 1781 erschienenen »Kritik der reinen Vernunft« unterzog Kant, der ursprünglich aus der Leibniz-Schule kam, in diesem epochemachenden Werk zentrale Annahmen von Leibniz’ Philosophie einer kritischen Revision.

Der kategorische Imperativ ist das grundlegende Prinzip moralischen Handelns in der Philosophie Immanuel Kants. Als Kriterium, ob eine Handlung moralisch sei, wird hinterfragt, ob sie einer Maxime folgt, deren Gültigkeit für alle, jederzeit und ohne Ausnahme akzeptabel wäre, und ob alle betroffenen Personen nicht als bloßes Mittel zu einem anderen Zweck behandelt werden, sondern auch als Zweck an sich.

Der kategorische Imperativ wird als Bestimmung des guten Willens von Kant in der »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten« vorgestellt und in der Kritik der praktischen Vernunft ausführlich entwickelt. Er lautet in einer seiner Grundformen: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Auf unmittelbare Kritik reagierte Kant mit einem Anwendungsbeispiel in dem Aufsatz »Über ein vermeintes Recht, aus Menschenliebe zu lügen«.


Niemand hat Denken und Wertvorstellungen der Deutschen nachhaltiger beeinflusst als Immanuel Kant - der "typisch deutsche" Hang zum Grübeln etwa oder das preußische Pflichtbewusstsein.

Kant lebte und lehrte Zeit seines Lebens in Königsberg und gilt als sog. »Stubengelehrter«. Das Grabmal Immanuel Kants befindet sich am Königsberger Dom.

Biografie:

Kants Welt: Eine Biographie
Kants Welt: Eine Biographie von Manfred Geier

Samstag, 23. März 2024

Kierkegaard - Gefährliche Gedanken


Der weltberühmte dänische Philosoph Sören Kierkegaard interessierte sich schon Mitte des 19. Jahrhunderts brennend für die Dinge, die uns rastlose Menschen des Medienzeitalters immer stärker umtreiben: Zweifel, Angst, Lust, Verführung, die Frage nach unserer Existenz, die Suche nach Liebe und Glauben.

Die Popularität des bekanntesten skandinavischen Philosophen, der die Existenz des ‚Ich' zum Zentrum seines Denkens machte, nimmt ständig zu. Er war ein enger Zeitgenosse des ebenso berühmten dänischen Märchendichters Hans Christian Andersen.

Kierkegaards Gedanken sind für alle wichtig, denn sie handeln im Tiefsten davon, wie wir Menschen der Moderne unsere Unentschlossenheit überwinden und statt nur in Rollen aufzutreten, uns zu einem eigenen Ich entscheiden können. Und daß wir die Angst vor dem Leben als etwas Positives begreifen müssen, weil nur sie uns Möglichkeiten eröffnet, den Weg zum Ich zu finden.

Wichtige Ereignisse in Sören Kierkegaards Biografie waren der Tod des Vaters, die Reise nach Jütland, der Verlobungskrimi mit Regine Olsen, die Flucht nach Berlin, die sogenannte „Corsar-Fehde", der eigene Tod. E führte sein rastloses Dandyleben in den Wirtshäusern Kopenhagens und hatte oft vom Wahnsinn getriebenen Schreibprozesse mit Feder und Tinte am Pult. Eine Existenz der Extreme im Kopenhagen des 19. Jahrhunderts zwischen klaustrophobisch engen Stadtmauern, mit Gestank und Lärm in den Gassen.

Video:

Kierkegaard - Gefährliche Gedanken - Youtube

John Locke und das Privateigentum

John Locke

Das Recht ergibt sich für Locke zwingend aus seinem Verständnis der Naturrechte. Freiheit, Gleichheit und Unverletzlichkeit von Person und Eigentum erklärt er zu den höchsten Rechtsgütern. Er geht dabei von dem Gedanken aus, dass das höchste Ziel und Zweck des Menschen das Leben ist. Locke begründet dies noch explizit damit, dass der Mensch durch Gott geschaffen sei.

Im Gegensatz zur Konzeption Thomas Hobbes' sind die Naturrechte bei Locke durch die Rechte anderer begrenzt. Während bei Hobbes im Prinzip jeder ein Recht auf Alles hat, werden die Rechte auf Freiheit und Eigentum bei Locke durch die Freiheits- und Eigentumsrechte anderer eingeschränkt. Niemand soll einem anderen an seinem Leben, seiner Gesundheit, seiner Freiheit oder seinem Besitz Schaden zufügen: “No one ought to harm another in his Life, Health, Liberty, or Possessions” (II, 6; 9–10). Aus dieser Einschränkung leitet er selbst Rechte ab, diejenigen zu bestrafen und Ausgleich gegenüber denen zu fordern, die sie verletzten. Während Hobbes von individuellen Rechten ausgeht, ist Lockes Law of Nature überindividuell angesiedelt: “the state of nature has a law of nature to govern it, which obliges every one” (II, 6, II, 6–7), deutsch: „Im Naturzustand herrscht ein natürliches Gesetz, das für alle verbindlich ist.“ Damit greift er auf ältere naturrechtliche Konzeptionen zurück.

Lockes Naturrechtslehre eignet sich zur Begründung des Privateigentums. Nach John Locke entsteht Eigentum an Land durch die Vermischung der Arbeitskraft mit dem Boden. Anschließend kann der erworbene Grund und Boden vererbt, verschenkt oder verkauft werden. Gerechtigkeit ist daraus folgend gemäß dieser liberalen Naturrechtslehre immer historische Gerechtigkeit. Gerecht ist eine Eigentumsverteilung, wenn das Eigentum legitim erworben oder weitergegeben wurde.

Der Zorn als dienstbarer Geist der Vernunft

"Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr zur Hand geht." Papst Gregor der Große

Ein Satz der nicht verbesserbar ist!

Der Zorn ist also der dienstbare Geist der Vernunft und nicht die Wut – daher Absage an die Wutbürger…

…denn die Wut ist die unbeherrschte Schwester des Zorns.

Die Wut beherrsche man daher besser und lasse sie zuhause, wenn Bürger auf die Straße geht!

Den erhabenen Zorn ziehe man sich jedoch im schönsten Kleide an!

Martin Heideggers Antisemitismus

Der Antisemitismus, der sich in Martin Heideggers unlängst veröffentlichten "Schwarzen Heften" offenbart, hat das Fach aufgeschreckt.

Für den Philosophen Manfred Geier ist Heideggers Antisemitismus allerdings ein Missverständnis: "Es war keine rassistische oder antisemitische Grundhaltung, keine menschenverachtende Gewaltfantasie, kein kriegerischer Eroberungswillen und kein fremdenfeindliches Hassgefühl, die Heidegger charakterisierten und die ihn zum Nationalsozialisten werden ließen. Stattdessen versuchte er mit seinem Wirken und seinem Werk, vor allem von 1929 bis 1935, ein metaphysisches Denken zu praktizieren, das aus menschlichen Grundstimmungen seine Energie bezog. Davon kann man immer noch fasziniert sein."

"Niemand konnte Nazi sein, ohne Antisemit zu sein, weil die Verkettung von Nazismus und Antisemitismus fundamental war", hält ihm jedoch Cord Riechelmann in der taz entgegen. "Deshalb ist es schlicht obszön, jetzt in liberal sich gebenden Magazinen einen Satz lesen zu müssen, in dem es heißt, die "Schwarzen Hefte" belegten bei Heidegger einen "Antisemitismus über das bisher bekannte Maß hinaus."

Samstag, 16. März 2024

Die Erkenntnis der Welt als Ganzes (E)



"Wissenschaft hat immer nur mit den Gegenständen in dieser Welt zu tun, aber nie mit der Welt als ganzer. Die Welt, wie sie dem erkennenden Ich erscheint, kann nicht die letzte Realität sein. Das wahre Ganze wäre ein Ganzes, das mich und die Welt zugleich umfasst. Es wäre Erkanntes und Erkennendes in einem. Jaspers nennt dieses umfassende Eine «Transzendenz». Die Fragen nach unserem Woher und Wohin sind Fragen, die sich letztlich nur von dieser Transzendenz her beantworten lassen. Darum das unabweisbare Bedürfnis der Menschen, sich Bilder, Vorstellungen von der Transzendenz zu machen und ihr Leben mit Blick auf die Transzendenz zu führen."

Die Philosophenkannten nur den traditionellen Weg zum Erkenntnisgewinn, den phänomenologischen: Aus Beobachtungen des Geschehens im Alltag unter Einsatz herausragender analytischer Fähigkeiten Erkenntnisse zu gewinnen und diese zu kommunizieren. Von Sokrates über Epikur, Feuerbach oder Kant bis zum heutigen Tag.

Weblink:

http://www.nzz.ch/…/die-transzendenz-ist-allen-gleich-fern-…

Sonntag, 3. März 2024

Sloterdijk Gedanke zu Hollywood

Weltinnenraum des Kapitalismus


»Hollywood, die pazifische Bildermetropole, hat den mittelmeerischen Emissionszentren für Moralen und Mysterien, Rom und Jerusalem, seit einem halben Jahrhunderten den Rang abgelaufen. Seine Botschaften wenden sich von vorneherein nicht an die kleineren Kulturen, deren Märkte eng sind für die Produkte des neuen amüsanten Imperialismus. Doch wenn sie sich in zwei Dutzend Synchronisationen promoten lassen, versprechen sie schon ausreichende Gewinne.«

Peter Sloterdijk, »Im Weltinnenraum dee Kapitals«, Seite 214